Sardinien hat außer traumhaften Stränden viel Natur und Kultur zu bieten. Die Insel ist nicht ganz so schroff wie Korsika, aber genauso schön. Es gibt mehr Badebuchten, die allerdings auch nicht immer einsam sind, die Berge sind flacher, aber für den "Normalradler" immer noch herausfordernd. Neben den berühmten Nuraghe und Grabsteinen aus der Steinzeit gibt es viele Wachtürme aus der Genueser Zeit zu besichtigen. Das Essen ist hervorragend, die Lebenshaltungskosten niedrig, die Straßen gut ausgebaut und Campingplätze preiswert. Ein ideales Reiseziel für Wohnmobilisten!
Sardinien ist sehr groß und sehr schön! Es gibt unendlich viele Aktivitäten neben baden, Rad fahren und wandern kann man tauchen, segeln, besichtigen, schnorcheln uvm. Man sollte der Versuchung widerstehen, die komplette Insel in drei Wochen abzuklappern. Das ist nicht zu schaffen. Besser immer nur Teilbereiche bereisen und nochmal wiederkommen. Es lohnt sich!
Reisezeit
Wir waren um Pfingsten im Norden unterwegs, was sich als ideal herausstellte, denn es war nicht so voll und das Meer bereits warm genug zum Baden. Auch die Campingplätze und Segeltouren sind um Einiges günstiger als im September oder gar im Sommer. Unsere Tour an die Ostküste machten wir im gleichen Jahr Ende August/Anfang September. Die Campingplätze waren ziemlich voll und ca. 1/3 teurer als im Mai/Juni. In der ersten Woche war es extrem heiß (an die 40°C). Danach wurde es angenehmer.
Unsere Tour in den Süden Sardiniens unternahmen wir im Folgejahr für zwei Wochen ab Mitte September, in der Hoffnung, eine entspanntere Situation vorzufinden. Aber das Gegenteil war der Fall! Vor allem Rentner machen sich mit ihren Womos in dieser Zeit in Scharen auf den Weg. Es war so voll, dass einige kleinere Plätze, wie an der Costa Verde, Camper abweisen mussten - vor allem die mit größeren Wohnmobilen. Auch das Wetter wurde zunehmend instabiler (schwere Gewitter und Erdrutsche sind im Herbst möglich).
Wir haben uns bei unserem ersten Besuch auf den Norden beschränkt mit den Stationen: Olbia, Palau, Tempo Pausania, Santissima Trinita, Alghero, Santa Teresa Gallura, Olbia.
Beim zweiten Mal sind wir von Porto Torres aus gestartet, über das Valle dei Nuraghe nach Arbatax. Von dort weiter nach Cala Gonone und zurück über Alghero nach Porto Torres.
Bei unserem dritten Aufenthalt haben wir von Arbatax aus die Südküste umrundet und sind die Westküsteentlang gefahren bis Porto Torres. Stationen der Tour: Costa del Rei, Torre de Chia, Costa del Sud, Isola St. Antioco, Cala Domestica, Costa Verde, Alghero und Umgebung, Porto Torres.
Fähren
Nach Sardinien führen verschiedene Fährverbindungen (Sardinia, Moby, Grimaldi, Tirrenia) von verschiedenen Häfen (Genua, Livorno, Piombino) in verschiedene Häfen der Insel. Empfehlenswert ist die Verbindung von Genua über Nacht, weil man dabei einen Reisetag spart. Wir waren beim ersten Mal zu spät dran und sind mit Grimaldi Lines von Livorno nach Olbia angereist. Beim zweiten mal hat es von Genua aus geklappt nach Porto Torres. Will man den Norden bereisen landet man am besten in Olbia, Golfo Aranci oder Porto Torres, für die Mitte in Arbatax (hier fährt nur Tirrenia in den Sommermonaten mit Zwischenstop in Olbia)), für den Süden in Cagliari. Auch über Korsika gibt es regelmäßige Fährverbindungen. Buchen kann man alle Fähren über die Internetportale der Anbieter. Anscheinend ist es bei machen Gesellschaften billiger sich als LKW auszugeben als als Transporter oder Wohnmobil.
Bei unserer letzten Fahrt mit Tirrenia mussten wir feststellen, dass es an Deck keinerlei Bestuhlung gibt. Daher besser Isomatten mitbringen. Das Sitzen auf dem Boden ist eklig, weil an Deck auch die Hunde Gassi geführt werden.
Zwischenübernachtung vor Livorno Camping St. Michael
Als Zwischenübernachtung eigenen sich mehrere Campingplätze direkt vor Livorno. Der Platz St. Michael hat einen eigenen Pool und ein nettes Restaurant. Er liegt 30 min von der Fähre entfernt.